Im Jahre 1928 schreib Hans Werner aus Nürnberg einen Artikel zur Heimat Beilage des Boten von Altdorf in dem damals aktuellen Reichswald Blättern, was zur damaligen Zeit das Internet des Volkes war.

Gspannberg
von Hans Werner / Nürnberg

Hoch oben auf luftiger Höhe, weithin sichtbar, liegt in der Nähe Altdorfs zwischen den Dörfern Rasch und Grub das kleine Dörfchen Gspannberg.
In früheren Zeiten wurde es von den Bewohnern der benachbarten Dörfern und von Altdorfern an Sonntagen aufgesucht und unter der am Rand des Berges stehenden gewaltigen Linde entwickelt sich ein lebhaftes Treiben.
In neueren Zeit bildet es aber auch das vielbesuchte Ziel Nürnberger Ausflügler, die sich in der dortigen Wirtschaft ein Stelldichein geben.

Von so einem kleinen Ort, der noch dazu abseits aller Verkehrsstraßen liegt, kann man natürlich nicht erwarten, dass es uns ein reiches geschichtliches Material liefert, doch möchte ich das wenige, das es bietet, der Vergessenheit entreißen und für die Nachwelt aufbewahren.
Merkwürdig an dem Dörfchen ist, dass es im laufe der Zeiten seinen Namen gewechselt hat. Es hieß ursprünglich Wetzelsberg. Manche Geschichtsschreiber vermuteten, verführt durch diesen Namen, dass es ebenso wie das benachbarte Ezelsdorf von dem Hunnenkönig Etzel oder Attila gegründet worden sei.
Diese Vermutung lässt sich natürlich durch nichts beweisen und ist in das Reich der Fabeln zu verweisen.

Wetzelsberg oder, wie es auch manchmal heißt, Wetzlingsperg, gehörte wie die meisten Ortschaften um Altdorf zur Hofmark Altdorf, die ihr besonderes Gericht in dieser Stadt hatte und unterstand in obrigkeitlicher Beziehung ebenso wie Altdorf dem Herzog von Bayern.
Also im sogenannten Bayerischen Krieg im Jahre 1504 die Reichsstadt Nürnberg vom Kaiser mit der Vollstreckung der Reichsacht gegen den Herzog betraut wurde, eroberte sie eine ganze Menge ....

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